Liebe Mitglieder, Sponsoren, Partner, Fans und Freunde der Munich Cowboys,
kürzlich wurde der Start einer neuen Football-Liga namens European League of Football (ELF) verkündet und einige Standorte mit aktuellen GFL und GFL2 Teams wurden genannt. Bei der ELF soll es sich um eine Profiliga handeln, in die man sich als GmbH einkaufen kann als Franchisenehmer. Vereine sind nach jetzigem Kenntnisstand in diesem Konstrukt nicht vorgesehen.
Gerade befindet sich der Football in Deutschland in einem Umbruch und die Mannschaften der GFL und GFL2 haben das Ziel, sich zukünftig selber als eigenständige Liga zu organisieren, die alle wesentliche Entscheidungen eigenverantwortlich treffen kann und so nicht mehr auf die alleinigen Entscheidungen des AFVD ohne Einflussmöglichkeiten angewiesen ist. Das Vorbild sind hier andere Sportligen wie z.B. im Eishockey oder im Basketball. Wir wollen eine Verbesserung der Ligastruktur und wir unterstützen dieses Bestreben.
Wir wollen diesen Weg gemeinsam und in Kooperation mit dem Verband gehen, da wir der Meinung sind, dass ein geordneter Spielbetrieb aller Mannschaften, insbesondere auch im Jugendbereich, einen klaren Rahmen mit geregeltem Auf- und Abstieg und auch eine Verankerung im DOSB und dem Deutschen Sportsystem benötigt.
Rein professionelle Modelle gab es schon mehrfach in Deutschland und meist war das nach wenigen Monaten mit vielen nicht bezahlten Rechnungen wieder erledigt. Die teilnehmenden Mannschaften waren dann jedoch wirtschaftlich ruiniert. Die Hamburg Blue Devils z.B., die das (parallel zur NFL) 1994 versucht haben, haben dann nach ihrer eigens gegründeten Liga FL und einem nachfolgenden Wechsel in das Deutsche Sportsystem mehrere Insolvenzen hingelegt und mehrere GmbHs an die Wand gefahren. Der Verein war dann über mehrere Jahre nicht mehr tätig und auch bis zum heutigen Tage konnte man nicht mehr annähernd an die damalige teuer erkaufte Leistungsstärke anschließen. Zahlreiche andere Vereine haben solche Versuche gar nicht überlebt und sind schon lange nicht mehr existent.
Auch die NFL hat einen entsprechenden Versuch unter einem enormen finanziellen Aufwand von geschätzten US$ 500.000.000,00 nach einigen Jahren eingestellt, nachdem die wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht wurden. Nach ihrer eigenen Darstellung wird sich die ELF an dem Maßstab der NFLE messen lassen müssen. Hierdurch werden Erwartungen für die Sportler, die Fans und die Öffentlichkeit erzeugt, die man sehr kritisch hinterfragen sollte.
Gemeinsam haben wir jedoch das Bestreben, allen Sportlern, Trainern, Fans und Partnern das beste Umfeld und das beste mögliche Angebot für die Ausübung des Sports und die größte mögliche Unterhaltung machen zu können. Allerdings versuchen wir dies mit dem Ziel der Nachhaltigkeit und nicht als Investment mit dem Risiko des Scheiterns des Vereins insgesamt.
Wir werden diese aktuelle Bemühung beobachten, vorrangig aber eben unseren eigenen – und bewährten risikoärmeren Weg weiterverfolgen. Es wird 2021 eine GFL geben und wir werden hieran teilnehmen, so es die Pandemie erlaubt. Und wir gehen davon aus, dass wir als Teil einer starken GFL ein sehr gutes Angebot für Fans und Zuschauer machen können. Wir freuen uns schon auf die Game Days mit unseren Wettbewerbern.
§1 unserer Vereinssatzung besagt: Der Verein hat den Zweck, den Sport American Football und Cheerleading zu pflegen, insbesondere auch die Jugend für diesen Sport zu begeistern. Diesem Grundsatz sind wir verpflichtet und dies werden wir auch weiterhin umsetzen. Dies schulden wir perspektivisch insbesondere unseren sehr zahlreichen minderjährigen Mitgliedern.
Wir betrachten die Entwicklung einer reinen Profiliga an der GFL vorbei zum jetzigen Zeitpunkt als nicht zielführend. Die handelnden Personen haben unseres Wissens keineswegs bisher den Dialog gesucht, sondern sind nach unseren gegenwärtigen Informationen im Begriff, ein profitorientiertes Unternehmen außerhalb des organisierten Sports zu gründen, dessen Ziel betriebswirtschaftlicher Natur sein muss unter dem Vorschub der Förderung des American Football Sports in Deutschland. Man hätte die Chance gehabt, sich in die Entwicklung der neuen Strukturen der German Football League einzubringen, um eine bessere Zukunft mitzugestalten. Diese Option hat man aber nicht gewählt.
Uns ist es wichtig, dass die Hintergründe bekannt sind und nicht aufgrund der vielen kursierenden Informationen und Vermutungen eine falsche Erwartungshaltung befeuert wird. In der Vergangenheit war vor allem im Bereich AFVD für uns als Verein nicht immer alles richtig und zufriedenstellend. Diese Missstände können wir mit der Beteiligung an einer starken sich selbst verwaltenden Liga jedoch sicher beheben und an diesem Prozess werden wir uns aktiv beteiligen.
Werner L. Maier
Präsident Munich Cowboys
Christian Schuster
Geschäftsführer Munich Cowboys