„Wir wollten etwas Spektakuläres tun.“, informierte Munich Cowboys Head Coach Garren Holley eigentlich angesprochen auf die erste Spielszene, in der seine Offense das Spiel gegen die Marburg Mercenaries gleich mit einem Trickspielzug über den britischen Neuzugang Calvin Stitt über 30 yards eröffnete. Die Aussage des Münchner Cheftrainer passt aber zum gesamten Spielverlauf, der an Spannung und Abwechslung kaum zu überbieten war.
Nach Kickoff der Munich Cowboys sahen die 1083 Zuschauer eine starke Münchner Defense, die den ersten Drive der Gäste stoppte. Besser machte es der Angriff der Hausherren. Er schloss den ersten eigenen Drive durch einen Lauf von Quarterback Ben Wilkerson zum 7:0 (PAT Robert Werner) ab. Der Start war geglückt.
Im zweiten Viertel versuchten die Munich Cowboys, den Vorsprung durch einen Field Goal Versuch auszubauen. Dieser misslang aber knapp. Dennoch sollten die Hausherren weiter eine dominante Rolle spielen. Viereinhalb Minuten vor der Pause erlief der sehr gut aufgelegte Runningback Fabien Gärtner das 14:0 (PAT Robert Werner). Doch nun kamen die Marburger besser ins Spiel. Die Pässe von Gäste-Quarterback Chad Jeffries wurden präziser, das Spiel der Hessen druckvoller. Ein kurzer Pass von Jeffries fand Charlie Joseph zum 7:14-Anschluss (PAT Hendrik Schwarz) aus Sich der Mercenaries. Jetzt lief die Maschinerie des Tabellenzweiten und fast wäre noch vor der Halbzeitpause der Ausgleich geglückt. Die Defense der Münchner konnte die Gäste aber gerade noch stoppen, so dass Hendrik Schwarz mit einem 25 yards Field Goal nur den 10:14-Zwischenstand markieren konnte.
Nach der Pause kamen die Munich Cowboys erneut konzentriert und fokussiert aufs Feld. Runningback Jakob Wenzel baute nach zwei Minuten mit seinem Lauf in die Marburger Endzone den Vorsprung der Münchner auf 21:10 (PAT Robert Werner) aus. Den Marburgern gelang in dieser Phase des Spiels nur ein weiteres 31 yards Field Goal durch Hendrik Schwarz zum 21:13. Überschattet wurde dieses Viertel durch die schwere Verletzung von Marburgs Nr. 56 Richard Adjei, der mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Gute Besserung an dieser Stelle für den Spieler.
Das Schlussviertel sollte es in sich haben. Zunächst erhöhten die Gäste weiter das Tempo und kamen direkt zu Beginn durch einen Touchdown mit Two Point Conversion vom unheimlich starken Robert Johnson zum 21:21-Ausgleich. Das Momentum war gekippt, die Mercenaries spielten weiter druckvoll. Chad Jeffries fand zweieinhalb Minuten später Andrecus Lindley zur erstmaligen 21:28-Führung (PAT Hendrik Schwarz) der Gäste. Doch die Munich Cowboys stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Mitte des Viertels bediente Quarterback Ben Wilkerson den in einer Doppeldeckung stehenden Maximilian Kusch sehenswert und dieser sicherte den Ball zum 28:28-Ausgleich (PAT Robert Werner). Zweieinhalb Minuten vor dem Ende erzielte Andrecus Lindley mit seinem zweiten Touchdown die erneute Führung der Mercenaries. Doch das 28:35 sollte noch nicht das Ende sein. In einem dramatischen Schlussspurt kämpften sich die Munich Cowboys in eine aussichtsreiche Position. Erneut war es Fabien Gärtner, der mit seinem Lauf den ersehnten Touchdown erzielen konnte. Nun war die Frage: sicheres Unentschieden durch einen Kick von Robert Werner oder Risiko eine Conversion mit Option auf Sieg? Munich Cowboys Head Coach Garren Holley offenbarte nach de Spiel in der Pressekonferenz, dass er sich bereits früh für eine Two Point Conversion entschieden hatte. Quarterback Ben Wilkerson übernahm die Verantwortung und machte mit seinem Lauf in die Endzone den viel umjubelten 36:35-Sieg der Munich Cowboys perfekt.
Die physische und mentale Kraftanstrengung hat sich gelohnt. Mit diesem Erfolg schieben sich die Munich Cowboys abhängig von den weiteren Ergebnissen in der GFL Gruppe Süd zunächst auf Platz 5 der Tabelle. Als nächste Aufgabe wartet Ende Juli das Heimspiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns.