Es sollte eines der knappsten Spiele seit Jahren gegen die europäische Spitzenmannschaft vor 1500 Zuschauern werden und man merkte, dass das Münchner Team seinem Head Coach Garren Holley zum Abschied ein herausragendes Spiel schenken wollte. Am Ende hatten die Schwäbisch Hall Unicorns beim 20:7-Sieg im Münchner Dantestadion die Nase aber dennoch vorne.
Nach Kickoff durch die Munich Cowboys setzten die Gäste trotz verletzungsbedingter Ausfälle zunächst auf ihr Laufspiel. Ein Fumble der Unicorns nach viereinhalb Minuten bescherte den Hausherren den ersten Ballbesitz. Diesen konnten sie offensiv aber nicht nutzen, der erste Drive wurde mit einem Punt abgeschlossen. Nach acht Minuten entschieden die Referees bei einem durchaus diskutablen Catch zugunsten des Gäste-Angreifers Yannick Mayr und gaben den Pass tief in die Münchner Hälfte complete. In der Folge schloss Runningback Sebastian Giel über acht Yards den Angriff zum 7:0 (PAT Tim Stadelmayr) ab. Jetzt hofften die Münchner Fans auf eine Antwort. Allerdings schaffte es die Offense der Munich Cowboys trotz guten Laufspiels auch aufgrund einer enorm starken Unicorns Defense nicht, Zählbares auf das Scoreboard zu bringen.
Im zweiten Quarter zeigte sich zunächst das gleiche Bild. Das Laufspiel der Gäste funktionierte gut. Nach fünfeinhalb Minuten traf Tim Stadelmayr mit einem 33-Yards-Field Goal zum 10:0, nachdem der vorangegangene Touchdown von Aurieus Minton aufgrund eines Holdings zurückgenommen wurde. München versuchte es nun auch durch die Luft. Einen Pass von Quarterback Justin Sottilare fing Halls Monteze Latimore ab, so dass das Angriffsrecht zu den Gästen wechselte. Im folgenden Angriff unterlief den Gästen aber Ähnliches, DB AJ Smith fing einen Ball von Alexander Haupert in der Münchner Endzone ab. Den letzten Angriffszug vor der Pause trugen die Unicorns zu einer aussichtsreichen Position nach vorne. Tim Stadelmayr erhöhte drei Sekunden vor der Halbzeit aus 41 Yards auf 13:0.
Ausgeglichen ging es durch das dritte Viertel. Zunächst eroberten sich die Munich Cowboys den Ball nach eigenem Punt und Ballverlust der Haller zurück, um ihn in der folgenden Aktion wieder an die Gäste zu verlieren. Weiterhin dominierten die Defensivreihen das Geschehen und keines der beiden Teams kam zu diesem Zeitpunkt zu weiteren Punkten.
Im letzten Viertel starteten die Munich Cowboys aussichtsreich. Elf Minuten vor Schluss hatte sich der Münchner Angriff eine hervorragende Situation erkämpft. Man entschied, den vierten Versuch auszuspielen, um die Chance auf maximale Punktausbeute zu haben. Der finale Pass verfehlte leider sein Ziel, so dass die Null auf Münchner Seite weiter Bestand hatte. Im Gegenzug machten es die Unicorns besser. Gäste Quarterback Alexander Haupert fand mit einem 43-Yards-Pass Moritz Böhringer zum 20:0 (PAT Tim Stadelmayr). Nun wechselten die Munich Cowboys auf der Spielmacherposition. Quarterback Talent Luca Raue machte seine Sache extrem gut und entfachte nochmals einen positive Funken im Münchner Angriff. Gestützt auf starkes Laufspiel durch Brandon Watkins fand ein 12-Yards-Pass Michiah Quick zum 7:20-Anschluss (PAT Florian Lengauer) eineinhalb Minuten vor dem Ende. Den anschließenden Onside-Kick sicherte sich AJ Smith. Luca Raue ging nochmals aufs Ganze und suchte mit einem weiten Pass seinen Receiver. Den folgenden Zweikampf um den Ball bewerteten die Referees nicht strafwürdig, so dass der Passempfänger entscheidend am Catch gehindert wurde und die Munich Cowboys sich letztlich mit 7:20 geschlagen geben mussten.
„Wir haben gegen ein europäisches Spitzenteam gespielt und meine Mannschaft hat alles gegeben. Als Coaches können wir mit der Leistung absolut zufrieden sein.“, sagte der scheidende Head Coach Garren Holley. Insgesamt haben zwei Teams mit starken Abwehrreihen versucht, sich das Leben schwer zu machen. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Gäste in der ein oder anderen Szene durch. Erfreulich ist aus Münchner Sicht das Nachrücken junger Talente wie Luca Raue mit starken Leistungen auf Bundesliga Ebene. Hierauf lässt sich zukünftig sehr gut aufbauen.
(Foto: Peter Roth)