Es hat wieder nicht sollen sein. Mit 17:20 verlieren die Munich Cowboys in der Sharkwater German Football League auch ihr zweites Auswärtsspiel, diesmal in Kempten. Dabei hatte man das Spiel bis zwei Minuten vor Schluss gut im Griff. Auch versuchten die Münchener, frühzeitig den Sack zuzumachen, hatten aber Pech bei einigen kniffligen Entscheidungen des Spiels.
Das erste Quarter startete kurios mit einem Ball der Munich Cowboys, da zwei Bälle der Gastgeber von den Schiedsrichtern mit zu wenig Luft bewertet wurden. Gleich zu Beginn zeigte der britische Runningback Glen Toonga seine Stärken und brachte mit Läufen sein Team nach vorne. Dennoch endete der erste Drive der Hausherren mit einem Punt.
Die Munich Cowboys wechselten im Angriff versiert mit Läufen und Pässen, schlossen ihren Drive mit einem sicheren Field Goal durch Robert Werner zum 3:0 ab. Danach brachte der Kicker der Munich Cowboys die Comets mit seinem Kick an die 4-Yards-Linie gleich wieder in größere Schwierigkeiten. Runningback Toonga entschärfte die Situation aber mit seinem Lauf über 20 Yards. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein verbissen geführtes bayerisches Derby.
Im zweiten Viertel gingen die kampfbetonten Spielzüge weiter. Es dauerte bis Mitte des Viertels, ehe die Allgäuer durch einen 2-Yards-Lauf durch Glen Toonga die 6:3-Führung für die Hausherren erzielte. Beide Teams behakten sich weiter. Dem erneut sehr stark spielenden Münchener Runningback Brandon Watkins war es vorbehalten, für die erneute Führung der Gäste zu sorgen. Sein 2-Yards-Lauf in die Comets-Endzone bedeutete das zwischenzeitliche 10:6 (PAT Robert Werner) für die Munich Cowboys.
Danach überschlugen sich die Ereignisse. Eine höchst diskutable Entscheidung auf Targeting führte zur Disqualifizierung von Münchens Safety AJ Smith, der bis dahin eine Schlüsselrolle in der Münchener Defense eingenommen hatte. Kurz darauf gelang den Kemptenern durch einen Pass von Quarterback McLane Carter auf Matthew Craens das 12:10. Den anschließenden Kickoff nahm Brandon Watkins in der eigenen Endzone auf und trug ihn über 100 Yards zur 17:12-Halbzeitführung für die Gäste über das gesamte Feld.
Nach der Pause ging der Abnutzungskampf weiter. Beide Teams versuchten zu punkten, scheiterten aber immer wieder an den gegnerischen Reihen. Zwischenzeitlich schied Allgäus Jermaine Guynn verletzungsbedingt aus. Ein Field Goal Versuch der Gastgeber scheiterte. Aber auch die Münchener kamen zu keinen weiteren Punkten.
Der Schlussabschnitt sollte es nochmals in sich haben. Gleich zu Beginn des Viertels hatten die Munich Cowboys einen großen Raumgewinn durch schönen Pass von Justin Sottilare auf Michiah Quick in Aussicht. Die Schiedsrichterentscheidung verhinderte dies aber erneut. Die personelle Schwächung der Münchener Defense machte sich nun bemerkbar. Eineinhalb Minuten vor Schluss Gelang Comets Quarterback McLane Carter der entscheidende Pass auf Marcel Schade und der erhöhte mit Catch und erfolgreicher Two-Point-Conversion auf 20:17 für die Allgäu Comets. Im letzten Drive gelang dem Münchener Angriff leider nicht mehr die Wende.
Insgesamt sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes und bis zur letzten Sekunde spannendes bayerisches Derby mit dem glücklicheren Ende für die Allgäu Comets. Für die Munich Cowboys bedeutet diese Niederlage, dass man nach oben hin zunächst abreißen lassen muss. Wichtig wird sein, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die Lehren aus den Spielen zu ziehen. Bereits am kommenden Wochenende hat man in Marburg die Möglichkeit, wieder auf die Erfolgsspur zu kommen.