Eine kleine Serie haben die Munich Cowboys gestartet. Doch einfach war dieser Heimsieg für die Münchner keineswegs. Die 1979 Zuschauer sahen im Münchner Dantestadion bei sommerlichen Temperaturen eine Partie, die von Kampf und Einsatz geprägt war.
Im ersten Quarter startete die Munich Cowboys Offense selbstbewusst ins Spiel. Nach eineinhalb Minuten gelangen Kicker Robert Werner mit einem 46 yards Field Goal die ersten Punkte zum 3:0. Schwerer taten sich die Gäste, deren Angriff zunächst nicht ins Rollen kam. Dennoch kamen die Allgäu Comets noch zu ihrem Touchdown. Kurz vor Ende des Viertels fand ein 33 yards Pass von Comets Quarterback Calvin Stitt Passempfänger Malcolm Washington zum zwischenzeitlichen 3:7 (PAT Marcel Schade).
Doch die Munich Cowboys antworteten postwendend. Im ersten Drive des zweiten Quarters fand ein 43 yards Pass von Brady Bolles den fangsicheren Jaylen Zachery und der erzielte das 9:7 (PAT geblockt) für die Gastgeber. Bei den Allgäu Comets wurde das Passspiel völlig ausgeschaltet, so dass die Gäste verstärkt auf ihr Laufspiel mit Runningback Lennies McFerren setzten, dadurch aber immer berechenbarer wurden. Beiden Teams unterliefen Turnovers, die aber ohne Folgen blieben. Einzig die Munich Cowboys punkteten erneut mit einem 24 yards Field Goal von Robert Werner zum 12:7.
Nach der Halbzeitpause brachten sich die Allgäu Comets durch einen misslungenen Snap in Schwierigkeiten. Munich Cowboys Quarterback Brady Bolles passte im Anschluss präzise auf Kai Silbermann und der erhöhte auf 19:7 (PAT Robert Werner). Die Gäste Fans warteten vergeblich auf eine Aufholjagd. Das 35 yards Field Goal von Marcel Schade sorgte zwar für den 19:10-Anschluss. Irgendwie hatte man aber nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte.
Im Schlussviertel erhöhte die Munich Cowboys Defense den Druck auf den Gästeangriff so weit, dass im vierten Versuch nur ein Punt aus der eigenen Endzone heraus möglich war. Der Snap zu diesem Punt flog allerdings über die Endzone hinaus, so dass für die Münchner ein Safety zum 21:10 zu Buche stand. Da bei den Comets nur das Laufspiel funktionierte, lief den Gästen immer mehr die Zeit davon. Dennoch gelang es, im anschließenden Drive den Ball bis in die Redzone der Munich Cowboys zu bringen. Runningback Lennies McFerren erlief mit seinem 2 yards Lauf dann noch das 21:18 (2-Point-Conversion auf Yeshe Mazumdar erfolgreich). Der anschließende Onside-Kick war aber eine sichere Sache für Münchens Jake Wuesthoff, der auch an diesem Samstag ein sicherer Rückhalt für sein Team war. Damit war das bayerische Duell entschieden.
Beide Teams mussten mit sehr vielen verletzungsbedingten Ausfällen zurecht kommen. Dies machte Gäste Head Coach Jeff Scurran in der Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich. Dennoch war offensichtlich, dass vor allem dem Angriff der Allgäu Comets noch Erfahrung fehlt. Die Munich Cowboys konnten in der Offense die fehlenden Runningbacks durch spielerische Flexibilität kompensieren und trotzdem zu den nötigen Punkten kommen.
Zum MVP wählte der Munich Cowboys Fanclub Wildbells Defensive Back Jake Wuesthoff, der mit seiner Athletik und seinem Spielverständnis sehr viele Aktionen der Gäste im Keim erstickte.
(Foto: Peter Roth)