Zu Beginn des neuen Jahres gibt Vizepräsident Sport Kristian Nittka im Interview Antworten auf Fragen zu den Neuerungen und gesteckten Zielen der Munich Cowboys für 2015.
Munich Cowboys online (mco):
Die Munich Cowboys haben sich sowohl im Jugendbereich als auch beim GFL Team neu aufgestellt. Was war der Hintergrund für diese Entscheidung?
Kristian Nittka (kn):
Zunächst einmal vom Gesamtvorstand Frohes Neues Jahr an alle Spieler, Trainer, Mitglieder, Sponsoren, Partner, Fans und Freunde der Munich Cowboys. Wir haben uns nach der letzten Spielzeit turnusgemäß zusammengesetzt und analysiert, wo die Optimierungspunkte liegen. Die Munich Cowboys stehen seit Jahren für Kontinuität und Stabilität. Der Jugendbereich bildet das Rückgrat eines nachhaltig erfolgreichen GFL Programms. Deshalb haben wir uns entschieden, hier noch professioneller und effektiver zu arbeiten. Mit Shahram Fardin und seiner Crew haben wir Trainer verpflichten können, die sowohl den bayerischen Football seit Jahren kennen als auch die nötige Erfahrung mitbringen, um unsere konzeptionellen Wünsche erfüllen zu können.
Nach drei Jahren guter Zusammenarbeit haben sich beim GFL Team die ein oder anderen kleineren Abnutzungserscheinungen im Coachingbereich gezeigt. Wir waren mit der Arbeit von James Craig sehr zufrieden, wollen und müssen uns in München aber weiterentwickeln. Mit Denauld Brown haben wir aus unserer Sicht den optimalen Kandidaten gefunden, der diese Entwicklung vorantreiben wird. Er hat uns bereits in den ersten Arbeitstagen durch seinen professionellen Ansatz sowie seine konzeptionellen Ideen und Strukturen überzeugt.
mco:
Zwei weitere bayerische Teams sind in die GFL 2 aufgestiegen. Siehst Du dies eher positiv oder als Konkurrenz?
kn:
Wir finden es grundsätzlich toll und freuen uns über jeden bayerischen Verein, der aufsteigt und höherklassig Football spielt. Auch die etablierten Vereine sind in der 2. Liga stark. Gerade die Kirchdorf Wildcats leisten aus der Ferne betrachtet in Bayern hervorragende Arbeit und entwickeln ihr Programm immer Schritt für Schritt positiv weiter. Dieser Ansatz ist dem unseren sehr viel näher als der anderer Vereine, die größte Schwierigkeiten haben, eigene Talente zu entwickeln und sich zu 99,9% auf das Abwerben von Spielern anderer Vereine beschränken. Wir verstehen uns anders. Unsere Vision ist es, eine gesunde und erfolgreiche Mischung aus eigenen Top-Athleten und externen Spielern zusammen zu stellen und so ein nachhaltiges und wirtschaftlich gesundes Programm zu gestalten. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden: natürlich freuen wir uns über jeden neuen Spieler, der zu uns stößt. Wir verurteilen auch niemanden und schreiben nicht vor, welche Vorgehensweisen richtig oder falsch sind. Es ist eben nur so, dass unser Sport von der Nachwuchsarbeit lebt und diese Basisarbeit für Verein und Sport die Grundlage darstellt. Wenn Vereine zu schnell zu erfolgreich sind, können sie eben diese wichtige Arbeit nicht leisten, weil der Spagat zwischen rudimentärem Jugendprogramm und dem Herrenteam zu groß ist.
mco:
Viele der letztjährigen Imports haben für die kommende Saison im Norden angeheuert. Wie steht der Vorstand zu dieser Entwicklung?
kn:
Nach Stephen Parker haben auch Ryan Newell und Blake Bolles in Kiel unterschrieben. Wir danken allen Dreien für die in München geleistete Arbeit und wünschen ihnen eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison 2015 in Kiel. Die Tatsache, dass ein Topclub aus der GFL Gruppe Nord so fixiert ist auf Trainer und Spieler von uns zeigt zum einen, dass unser Scouting in den vergangenen Jahren nicht so schlecht gewesen sein kann. Es gibt aber zum anderen auch Gründe, warum wir uns 2015 für andere Spieler entschieden haben.
Die ersten wichtigen Entscheidungen sind getroffen. Mit Cedric Townsend konnten wir die Optimallösung für die QB-Position umsetzen. Cedric ist international erfahren, kennt gleichzeitig die GFL im Detail und bringt eben diese Führungsqualitäten mit, die wir uns für das GFL Team wünschen. Um ihn wird das Coachingteam von Denauld Brown eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen, die entwicklungsfähig ist und mittelfristig zu den Topteams der Südgruppe gehören wird.
mco:
Hier sprichst Du schon die Zielsetzungen an. Wohin soll der Weg für die Munich Cowboys sportlich gehen?
kn:
Es ist sehr früh, um detailliert Zielsetzungen anzusprechen. Grundsätzlich kann ich aber sagen, dass die Munich Cowboys als Traditionsverein in der bayerischen Landeshauptstadt einem gewissen Anspruch gerecht werden wollen und müssen. Wir haben anders als andere GFL Clubs beachtliche Konkurrenz aus anderen Sportarten. Das Münchner Sportpublikum erwartet einen gewissen Erfolg. Die Munich Cowboys arbeiten hart daran, diese Erwartungen zu erfüllen. Wir sehen den Standort München aber auch als riesigen Gewinn. Die Metropolregion bietet uns auch entsprechend erweiterte Möglichkeiten. Diese werden wir nutzen, um den Erfolg dauerhaft in München zu etablieren und die positive Entwicklung fortzuführen.
mco:
Gibt es bereits Ansätze der Zusammenarbeit mit anderen Sportorganisationen in und um München?
kn:
Wir intensivieren seit geraumer Zeit die Kontakte zu den anderen Vereinen. So kam es vor einigen Wochen zu einem höchst interessanten von der Universität Amsterdam initiierten Sport-Symposium, bei dem neben Vertretern des FC Bayern Basketball, EHC Redbull München und des Deutschen Eishockey Bundes auch unser Präsident Werner L. Maier sowie Marketing & Sales Manager Thomas Halder Rede und Antwort standen und intensive Gespräche geführt haben. Wir sondieren die Gemeinsamkeiten und würden eine künftige Zusammenarbeit sehr begrüßen.
mco:
Zum Abschluss noch die Frage, wie die bisherige Offseason verlaufen ist?
kn:
Wir arbeiten in der Halle an den physischen Grundlagen für die kommende Saison. Hier hat Denauld Brown mit Athletik-Coach Philipp Hujjon, Tarik Ibrahim und Daniel Schober hervorragende Unterstützung. Ich möchte den Coaches auf diesem Weg meinen Dank für die tolle Arbeit aussprechen. Philipp bringt viele Grundlagen der wissenschaftlichen Trainingslehre ein. Tarik und Daniel können den Jungs ihre Erfahrungen aus vielen Jahren GFL, NFL Europe und kanadischer Liga vermitteln. Aus meiner Sicht eine optimale Mischung, die jeden Spieler voranbringt.
mco:
Vielen Dank für dieses ausführliche Interview und die vielen Informationen.