Nachdem uns in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Fragen zu den Entwicklungen im American Football auf höchster deutscher Ebene erreicht haben, wollen wir als Munich Cowboys die bisherigen Entwicklungsschritte nochmals skizzieren.
In der Vergangenheit „firmierte“ die German Football League als Baustein des Verbandes AFVD unter dem Dach des Hauptverbandes. Die Struktur ist dabei auf Lizenzen aufgebaut, die der einzelne Verein neben der sportlichen Qualifikation erwerben muss, um in der GFL oder GFL2 spielen zu dürfen. Die Organisation der beiden Ligen sowie des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft oblag ausschließlich dem Verband.
2020 legten nun die Vertreter der GFL Vereine fest, die Strukturen im Bereich der GFL und GFL2 zu ändern. Erste Überlegungen für eine eigenständige ausgegliederte Liga nach dem erfolgreichen Muster anderer Sportarten entstanden bereits vor einigen Jahren, nachdem sich die Zahl der organisierten Mitglieder und Vereine deutlich angewachsen ist und die wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen ebenfalls gestiegen sind. Die Entscheidung zur Umsetzung dieser Planungen wurde ausdrücklich vor der Bekanntgabe der Gründung eines Konkurrenzwettbewerbs getroffen. Ziel der Neustrukturierung der GFL und GFL2 ist es eben, eine eigenständige Organisation und Marke zu bilden und über die Zusammenarbeit der Vereine das Produkt für die American Football Fans in Deutschland entscheidend zu verbessern. Dabei will man den organisierten Sport und die Verbandsstruktur nicht verlassen, sondern Spitzen- und Breitensport bestmöglich miteinander verbinden, den Spitzensport aber selbständig und eigenverantwortlich vermarkten.
Im September 2020 wurde die beabsichtigte Neustrukturierung veröffentlicht und Mitte Oktober ein Ligavorstand gewählt, der die Transformation ausarbeiten und begleiten soll. Carsten Dalkowski (Marburg Mercenaries) ist für Organisation/Geschäftsführung und Recht, Axel Streich (Schwäbisch Hall Unicorns) für Strategie und Kommunikation, Christoph Wolk (New Yorker Lions Braunschweig) für Finanzen und Marketing, Jörg Dreßler (Dresden Monarchs) für Spielbetrieb und Standards zuständig. Werner L. Maier (Munich Cowboys) vertritt die GFL Vereine, Wilfried Ziegler (Assindia Cardinals Essen) die GFL2 Vereine. Weiterhin ist ein Vertreter des AFVD Präsidiums ständiges Mitglied des GFL-Vorstands. Als zeitlicher Rahmen wurde ein Zeitraum von einem Jahr gewählt, um die Transformierung hin zu einer eigenständigen Liga im Detail zu planen und umzusetzen.
„Aus unserer Sicht ist schon jetzt etwas Einmaliges gelungen, denn die Vereine von GFL und GFL2 haben trotz verschiedener Ausgangslagen und Interessen zueinander gefunden und gemeinsame Ziele formuliert. Wir als Munich Cowboys arbeiten sehr gerne mit unseren Kollegen zusammen an einer gemeinsamen erfolgreichen Zukunft innerhalb des organisierten Sports. Von Beginn an war Transparenz und Offenheit ein wichtiger und gelebter Ansatz. Alle GFL und GFL2 Vereine aus 2019 haben die Chance, sich direkt einzubringen und Ideen und Wünsche zu ergänzen. Dies wird zu einer Bündelung der Kompetenzen führen, die dann nicht nur einem einzelnem Verein – sondern den Ligen insgesamt eine Verbesserung bringen wird. Wir leisten gerne unseren Beitrag zu dieser Kooperation und werben dafür, diese neue und bisher einmalige Entwicklung zu unterstützen. Ein langer und mühsamer Weg liegt vor uns. Aber die Chance auf gemeinsamen Erfolg ist deutlich näher gerückt. Eine starke Konkurrenz auf dem Feld ist die eine Seite, die andere Seite ist eine gemeinsame Arbeit aller Mannschaften außerhalb des Feldes. So können wir als Sportart weiter wachsen.“, so Munich Cowboys Präsident Werner L. Maier.
Einige Vereine sind diesen neuen Weg nicht mitgegangen. Dies ist aus unserer Sicht bedauerlich und schade. Unser Fokus und unsere Energie liegt aber in der Gestaltung der neuen Strukturen und in der Umsetzung einer zukunftsträchtigen Vision für American Football in Deutschland.
Wir wünschen allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021!